Planungsbüro Wasserfloh
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Retentionsbehälter - Pufferspeicher

Neben den in der Rubrik Regenwassernutzung beschriebenen Zisternen wird im Bereich der Regenwasserbewirtschaftung auch mit Retentions- behältern oder Pufferspeichern gearbeitet.

Schematischer Aufbau eines Retentionsbehälters:

Retentionsbehälter

Ein Retentionsbehälter ist im Grunde eine Regenwasserzisterne allerdings mit einigen entscheidenden Unterschieden. Der Zulauf zum Retentions- behälter erfolgt über einen Filter (Retentionsfilter, Feinstfilterschacht) und einen beruhigend Zulauf. Am Ablauf des Behälters befindet sich eine Ablaufdrossel, die das Regenwasser, das oberhalb der Drosselein- richtung in dem Behälter ist, gedrosselt, also zeitverzögert, in den Kanal oder die Sickereinrichtung weitergibt. Auf welcher Höhe die Drossel eingebaut wird hängt davon ab, wieviel von dem Volumen des Behälters als Brauchwasser genutzt werden soll und wieviel Volumen als Puffer verwendet werden soll. Z. B. wird bei Behältern mit 10 000 Liter Volumen meistens die Drossel so eingebaut, dass 6 000 Liter als Brauch- wasser im Haus genützt werden und 4 000 Liter als Puffer dienen.

 

Achtung: Der Einbau eines geeigneten Filters ist unbedingt nötig, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Ablaufdrossel verschmutzt und nicht mehr funktioniert.

 

Hier drei Einbaubeispiele für Retentionsbehälter:

1. Retentionsbehälter mit anschliessendem Sickerschacht

Schematischer Aufbau Zisterne mit Versickerung

Vor die Zisterne muss ein geeigneter Filter (Gartenfilter, Retentionsfilter oder Feinstfilterschacht) eingebaut werden. Geeignet sind nur Filter, die den Schmutz ausfiltern und in einem Filterkorb oder einer Sedimen- tationskammer speichern.

Selbstreinigende Filter können hier nicht eingebaut werden, da kein Kanalanschluss vorhanden ist.

Das anfallende Regenwasser wird über den Filter und den beruhigten Zulauf in die Zisterne geleitet. Alles Wasser das über der Ablaufdrossel liegt wird über diese in einen Sickerschacht oder eine Rigole geleitet. Die Größe des Sickerschachtes hängt von der Sickerfähigkeit des Bodens ab. Dies kann entweder über ein Bodengutachten oder über einen Sickertest ermittelt werden. Unterhalb des Einlaufes in den Sickerschacht sollte eine Prall- platte angebracht werden, um die gleichmässige Verteilung des Wassers über die gesamte Sickerfläche zu gewährleisten.

2. Retentionsbehälter mit Rigolenversickerung

Retentionsbehälter mit Rigolenversickerung

3. Retentionsbehälter mit Kanalanschluß

Retentionsbehälter mit Ablauf in einen Kanal

Die für den Wasserkreislauf beste Lösung ist, das überschüssige Regenwasser in einen Schacht oder in einer Rigole zu versickern und damit wieder dem Grundwasser zuzuführen.

Es gibt jedoch Bodenverhältnisse die eine Versickerung nicht zulassen. In diesem Fall wird der Ablauf des Retentionsbehälters an den Kanal angeschlossen. Aufgrund der eingebauten Ablaufdrossel wird das über- schüssige Wasser zeitverzögerd an den Kanal abgegeben, dadurch werden Ablaufspitzen vermieden und es kommt auch hier zu einer Kanalentlastung.

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