Nachfolgend wird der Reinigungsablauf einer getauchten Festbett-anlage grob beschrieben:
Ein getauchtes Festbett besteht aus einer 3-Kammergrube. Das an- fallende Abwasser läuft in die 1. Kammer und dort wird der anfallende Schlamm abgesetzt (Vorklärung). Anschließend läuft das vorgereinigte Abwasser im Freispiegel (d.h. im freien Lauf) in die zweite Kammer. Dort ist das Festbettmaterial eingebaut. Das Festbettmaterial besteht, je nach Hersteller, aus unterschiedlich Formen z.B. Röhren oder Waben, und dient den Bakterien als Aufwuchsträger, d.h. die Bakterien siedeln sich auf dem Festbettmaterial an und bilden einen biologischen Rasen.
Am Boden unterhalb des Festbettmaterials befindet sich ein Belüfter. Mit Hilfe eines Verdichters (Kompressor) der ausserhalb der Anlage in einem Schaltschrank steht, wird Sauerstoff eingetragen. Der Luftstrom strömt vom Boden nach Oben an dem biologischen Rasen entlang und führt Abwasser und Sauerstoff an den Bakterien vorbei und dabei wird das Abwasser gereinigt.
In der dritten Kammer befindet sich die Nachklärung mit einer Schlamm- rückführungspumpe (Luftheberpumpe). Überflüssiger Bewuchs bzw. Bewuchs der vom Festbettmaterial abgerissen wurde wird am Boden der Nachklärung gesammelt und mit Hilfe der Schlammrückführungs- pumpe in die Vorklärung zurückgepumpt.
Da das Festbett eine Anlage ist bei er das anfallende Abwasser ohne Puffer im freien Lauf durch die Anlage läuft erfolgt die Belüftung zeit- gesteuert, d.h. abhängig von der Tageszeit und damit dem Abwasser-anfall.
Da - wie oben beschrieben - das anfallende Abwasser im Freispiegel durch die Anlage läuft funktioniert eine Festbettanlage auch im Unter- lastbetrieb ohne Probleme, denn in diesem Fall erfolgt zwar nur ein geringer Abwasserzulauf aber dieser wird kontinuierlich über die Anlage geleitet und die Belüftungszeiten können entsprechend an die Zeiten des Abwasseranfalles angepasst werden.
Eine Festbettanlage hat als Vorklärung eine Absetzgrube, d.h. die Größe des Schlammspeichers wird mit 500 Liter pro Person berechnet. Dies bedeutet, dass das Schlammräumintervall größer ist als bei einer SBR-Anlage, die nur eine Grobstoffabscheidung besitzt. Die Erfahrungs- werte für das Räumintervall liegen bei ca. 4 -5 Jahren.
Die Bakterien des biologischen Rasens sind unempfindlicher gegen das Einleiten von kritischen Stoffen oder Konzentrationen die von der Norm abweichen als die Belebungsbakterien in SBR-Anlagen.
Festbettanlagen sind kompakte Anlagen da in der Regel nur ein Behälter verbaut werden muss
Da getauchte Festbettanlagen im Freispiegel betrieben werden kann dies bei Überlast zu Probleme führen, da das anfallende Abwasser dann möglicherweise nicht ausreichend gereinigt werden kann.
Festbettanlagen haben aufgrund der Maschinen- und Steuertechnik einen erhöhten Wartungsaufwand. Verschleißteile wie Verdichter, Belüfter und Steuerung müssen regelmässig erneuert werden.
Der Austausch der Belüfter unterhalt des Festbettmaterials ist mit einem größeren Aufwand verbunden.
Die Stromkosten sind abhängig von den eingebauten Verdichtern und den Belüftungszeiten und differieren von Hersteller zu Hersteller.